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Spirit-of-Health-Kongress 2015 - Pseudojournalist Michael Vogt zu MMS

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Nachdem ich bereits über den Vortrag von Andreas Kalcker zu MMS schrieb, sollte dieser Artikel ursprünglich über den Vortrag von Teresa Forcades handeln. Allerdings verhält es sich bei ihr etwas anders: Tatsächlich ist sie Ärztin und versteht bestimmte chemische Zusammenhänge. Kein Vergleich mit dem Wissenschafts-Laien Kalcker. - Wo genau bei ihr die Urteilskraft erlahmt, ist eine spannende Frage, die ich später noch genauer erforschen möchte. Aber ein besonderer Freund von mir fiel mir am Ende des Videos auf, der unheimlichen Unsinn redet...

Also es geht wieder um diese unseelige Spirit-of-Health Scharlatanerieveranstaltung, auf der man Michael Vogt engagiert hat um... ja, was macht der da eigentlich? Er sollte halt als eine Art Oliver-Pocher-Ersatz mit den Gästen nach jedem Vortrag ein paar lockere Gespräche führen. Allerdings hätte man wohl besser den originalen Pocher nehmen sollen, dann hätte es nicht so viele peinliche inhaltliche Fehler gegeben:

[1:10:01] Vogt: "Ich glaube, es war sehr wichtig, dass Du darauf hingewiesen hast, dass der Unterschied zwischen 't' und 'd', der Unterschied zwischen Bleiche, die gefährlich ist und MMS, was nützlich ist, noch mal herausgestellt wurde."

Nein, Herr Vogt, da ging es um den Unterschied zwischen Natriumchlorit, dem Ausgangsstoff für Industriebleiche und MMS zum einen und Natriumchlorid, gewöhnlichem Kochsalz, zum anderen. Was Sie meinen, ist der Unterschied zwischen Natriumchlorit und  Natriumhypochlorit, beides mit 't' und übrigens beides Bleichen. Haben Sie im Vortrag schlecht aufgepasst?

[1:10:21] Vogt: "Die Menschen, die das in einen Topf werfen, gefährden an sich. Wer den Unterschied vermischt, gefährdet andere, die dann sagen: 'OK, dann kann ich gleich Bleiche nehmen.'"

Mein lieber Vogt, wenn hier jemand gemeingefährlich ist, dann sind das Sie und Ihre komische Subkultur von Schlaumeiern mit ihrem pubertären Kampf gegen alles Etablierte. Ihr meint, Ihr steht über allen und wisst es besser als die Schulmedizin. Alleine Ihre Äußerungen hier zeigen, dass Sie nicht mal informierte Laie sind!

Und hier mal was für Sie zum mitschreiben, damit Sie eine Übersicht darüber haben, was jeder normale Chemiker und Mediziner von Hause aus weiß:

Natriumchlorit:
Für sich bereits ein Bleichmittel und Ausgangsstoff zur Herstellung von Chlordioxid, einem gasförmigen und wasserlöslichen Bleich- und Desinfektionsmittel. Ebenso Grundlage des Scharlatanerieprodukts "MMS".
Hauptsächliche Anwendung: Bleichen von Papier und Textilen, sowie Wasser-. und Lebensmitteldesinfektion.

Natriumhypochlorit:
Bleich- und Desinfektionsmittel, Anwendung in Schwimmbädern, Rohrreinigern und bleichenden und desinfizierenden Haushaltsreinigern.

Wenn die Skeptiker also behaupten, dass es sich bei MMS um ein Bleichmittel handelt, ist dies völlig korrekt. Tipp: Beide oben genannten Bleichmittel sollte man nicht trinken!

[1:12:19] Vogt: "Ich habe das gefragt, weil wir hier vor der Türe pseudowissenschaftliche Demonstranten stehen haben, die genau das tun, die genau versuchen vorzutragen, dass es hier um Bleiche geht und damit sie diejenigen sind, die mit einer solchen falschen, unwissenschaftlichen Gleichsetzung Menschen gefährden."

Herr Vogt, wie peinlich muss es noch werden? Nicht nur handelt es sich bei MMS um Bleiche, es wurde auch vom Skeptiker-Infostand klar darauf hingewiesen, dass dort nicht dieselbe Substanz, sondern eine in ihrer Wirkung vergleichbare verwendet wurde. (Das gibt mir wieder Gelegenheit, zum Beweis das lustige Video mit der bezopften Heidi zu verlinken, welche sich um eine Flasche Domestos streitet). Auch diese Aussage der Aufklärer von GWUP und Konsumentenbund vor den Türen der Konferenz ist völlig korrekt.

Wahrscheinlich wurde Haushaltsreiniger verwendet, weil dieser für die meisten Besucher aus dem Alltag einfach bekannter und anschaulicher ist. Vielleicht wollte man auch einfach niemandem zumuten, giftiges Chlordioxid einzuatmen, welches bei der Aktivierung von MMS entsteht.

Herr Vogt, ich will jetzt nicht sagen, Sie sollten besser Bofrost-Fahrer werden, aber halten Sie sich bitte von Medizin- und Naturwissenschaften fern. Besser für die Wissenschaften und besser für Sie ;-)

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